Mitarbeiter- und Managementqualität sind nicht nur in der Agrarwirtschaft zentrale Herausforderungen für nachhaltigen Erfolg. Die eng mit der Landwirtschaft verbundenen Volksbanken Raiffeisenbanken in Brandenburg und Berlin wissen dies und haben diese Schlüsselfaktoren in den Mittelpunkt ihres diesjährigen Landwirtschaftstages gestellt. Dort diskutierten Agrarexperten im Beisein von mehr als 500 Landwirten über die besten Konzepte zur Nachwuchsgewinnung, Karrierechancen und Unternehmensnachfolge.
Mit dem Nachhaltigkeitspreis „agricola 2014“ würdigen die VR Banken drei in diesem Sinne vorbildlich wirtschaftende Agrarbetriebe in der Region Berlin/Brandenburg.
Die drei Erstplatzierten sind:
- die Agrargenossenschaft Karstädt eG (1. Platz), nominiert durch die Volks- und Raiffeisenbank Prignitz eG und den Kreisbauernverband Prignitz e.V.,
- die Agragenossenschaft Neuzelle eG (2. Platz), nominiert durch die Raiffeisen-Volksbank Oder-Spree eG und den Kreisbauernverband "Oder-Spree" e.V. sowie
- die Agrar GmbH Grüneberg (3. Platz), nominiert durch die Berliner Volksbank eG und den Kreisbauernverband Oberhavel.
Die Gewinner konnten sich über Geldpreise von 3.500, 2.000 und 1.500 Euro, eine Glas-Skulptur sowie ein zur Preisübergabe präsentiertes Unternehmensporträt freuen. Weitere Betriebe erhielten als Anerkennung für ihre erfolgreichen Job-Konzepte eine Urkunde.
Unter der Moderation von Wirtschaftsjournalist Dietrich Holler hoben Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Landesbauernpräsident Udo Folgart die Leistungsstärke der Brandenburger Landwirtschaft hervor und diskutierten zum Auftakt der Podiumsdiskussion die besonderen agrarpolitischen Herausforderungen für gut ausgebildete Betriebsleiter und Nachwuchskräfte.
Imagekampagne wirbt um Nachwuchs bei ‚grünen Berufen‘
Ministerpräsident Woidke sagte: „Die demografischen Veränderungen stellen gerade die Unternehmen im ländlichen Raum vor besondere Herausforderungen bei der Gewinnung des Berufsnachwuchses. Nach wie vor ist daher die betriebliche Ausbildung der Königsweg. Nicht jeder Betrieb ist aber in der Lage, eine Ausbildung anzubieten. Deshalb hat die Landesregierung mittlerweile sechs Ausbildungsnetzwerke ins Leben gerufen. Wir wollen und werden der Landwirtschaft ein starker und verlässlicher Partner sein.“ Eine Imagekampagne soll um Nachwuchs bei den ‚grünen Berufen‘ werben. Darüber hinaus würdigte der Ministerpräsident die Arbeit der Genossenschaftsbanken sowie Produktions- und Handelsgenossenschaften im ländlichen Raum: „Sie sind wichtige Wirtschaftspfeiler und stabile Investoren. Was einer allein nicht schafft, da packen viele gemeinsam an. Die dahinter stehende Idee – Kräfte zu bündeln und Risiken zu teilen – ist auch heute noch hochmodern.“
Folgart machte deutlich, dass nur lebenslanges Lernen in einem so dynamischen Umfeld wie der Landwirtschaft der einzige Schlüssel für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft sei. Als weiterer Experte auf dem Podium sah Dr. Andreas Quiring, Geschäftsführer der Andreas-Hermes Akademie, die „Landwirte der Zukunft als Allrounder mit hoher sozialer Kompetenz und enger sozialer Vernetzung“. Dabei bewege sich der Landwirt in einem Spannungsfeld zwischen High Tec-Innovationen und Traditionen.
Der Agrarkredit als Säule der Landwirtschaft
Zum Auftakt des Landwirtschaftstages freute sich Bankensprecher Frank Robby Wallis im Namen der elf brandenburgischen Volksbanken Raiffeisenbanken und der Berliner Volksbank, dass mehr als 500 Agrargäste der Einladung zum nunmehr schon 4. Landwirtschaftlichen Unternehmertag und der Preisverleihung „agricola 2014“ gefolgt sind.
Wallis nannte die von den Kreditgenossenschaften landesweit vergebenen Agrarkredite in Höhe von aktuell 428 Mio. Euro einen sichtbaren Beleg der engen Verbundenheit mit dem Berufstand: „Mit einem Volumenszuwachs von 44 Mio. Euro allein in diesem Jahr haben wir erneut gezeigt, dass sich Landwirte mehr denn je auf die genossenschaftliche Partnerschaft mit den VR Banken verlassen können.“