"Geld kostet kaum noch was"

Generalversammlung am 15.06.2016

Märkische Oderzeitung, 16.06.2016 von Ruth Buder

Bad Saarow (MOZ) "Das Geschäftsjahr ist ordentlich abgelaufen, mit dem Ergebnis können wir durchaus zufrieden sein", mit dieser Gesamteinschätzung trat am Mittwochabend Ramona Roggan, Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Oder-Spree, vor die Generalversammlung.

 

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Vor der Generalversammlung: Ronald Lehmann (Aufsichtsratsvorsitzender), Ramona Roggan (Vorstand Raiffeisen-Volksbank), Carsten Krappmann (Amtsdirektor Amt Scharmützelsee) und Uwe Hoppe (Handwerkskammer Frankfurt (Oder/v.l.)

Knapp 200 Mitglieder waren der Einladung in das Theater am See in Bad Saarow gefolgt, um zu hören, wie ihre Bank mit ihrem Geld umgeht. Die Raiffeisen-Volksbank Oder-Spree sei weiter auf Wachstumskurs, die Bilanzsumme sei um vier Prozent auf 255,4 Millionen Euro gestiegen, sagte Ramona Roggan. Um 12,1 auf rund 95 Millionen Euro gestiegen sei auch das Kreditvolumen (rund 14,6 Prozent). "Die Niedrigzinsen sind eine große Antriebsfeder. Geld kostet kaum, noch was", so Ramona Roggan. Investiert werde vor allem in Wohnungen und in Objekte zur Vermietung und Verpachtung, vorwiegend in Bad Saarow. Wenig werde dagegen in der Landwirtschaft investiert.

Das Anlageverhalten ist vorsichtig und eine stärkere Nachfrage gibt es bei kurzfristigen, sicheren Bankeinlagen

Gewachsen seien auch die Kundeneinlagen - von 208 auf 215,8 Millionen Euro. Die Kunden - über 65 Prozent - setzten jedoch zunehmend darauf, ihr Geld täglich verfügbar zu haben. "Das Anlageverhalten ist vorsichtig und eine stärkere Nachfrage gibt es bei kurzfristigen, sicheren Bankeinlagen", schätzte Ramona Roggan ein. Gewachsen sei das Vermittlungsgeschäft zu anderen Instituten des Verbundes, zum Beispiel Schwäbisch Hall oder zu Easy Credit. Hier hätten rund 1000 Kunden 1103 Raten-Kredit-Verträge abgeschlossen (Konsumkredite).

Aus dem Jahresgewinn werden rund 70 000 Euro an die 1080 Mitglieder ausgezahlt, der Rest kommt in die Rücklage.

Die drei wichtigsten Themen, mit denen sich die Bank weiter befassen müsse, seien die Niedrigzinspolitik, aufsichtsrechtliche Regularien und die Digitalisierung.

Im nächsten Jahr erwartet die Raiffeisen-Volksbank ein "etwas abgeschwächtes Ergebnis", weil die Niedrigzinsen nicht dauerhaft mit anderen Geschäften kompensiert werden könnten.

Ramona Roggan versicherte, dass die Bank ihre zehn Filialen im Oder-Spree-Kreis und in Frankfurt Oder aufrecht erhalten werde. Die Frankfurter Filiale sei in diesem Jahr in moderne Räume umgezogen, vier kleinere Filialen seien modernisiert worden.

VR-Gewinnsparen

Im vergangenen Jahr seien 55 000 Euro, davon 15 000 Euro aus dem VR-Gewinnsparen der Kunden, für Kultur und Sport zur Verfügung gestellt worden.